GRASS baut Standort Hohenems weiter aus

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - VORARLBERG 2018
Das Zentrallager von GRASS in Hohenems wird ab 2019 um einen Produktionsbereich mit 21.000 Quadratmetern erweitert. © GRASS GmbH

Seit Juni baut GRASS in Hohenems seinen dritten Standort im Ländle. Nun hat der Hersteller hochwertiger Bewegungssysteme für Möbel die Pläne für die zweite Bauetappe vorgelegt.

Mit Investitionen von 45 Millionen Euro errichtet GRASS derzeit im Betriebsgebiet A14 in Hohenems ein Logistikcenter. Nun stehen die Pläne für die Erweiterung fest: Auf der noch freien Grundfläche von 11.000 Quadratmetern entstehen auf zwei Geschoßen insgesamt 21.000 Quadratmeter Produktionsflächen. Der Bau soll bereits Ende 2019 beginnen und Ende 2021 in Betrieb gehen. Damit schafft GRASS am neuen Standort insgesamt 190 Arbeitsplätze. Ihre Zahl wird in den folgenden Jahren weiter ansteigen. Die Kosten für die zweite Bauetappe werden erst nach Abschluss der detaillierten Ausschreibungen kommuniziert. „Die Schaffung zusätzlicher Produktionsflächen ist für GRASS von enormer Bedeutung, um langfristig eine profitable und nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten“, betont Thomas Zenker, Sprecher der Geschäftsleitung. „Wir legen hier die Basis für künftiges Wachstum.“ Durch die zusätzlichen Flächen können die Materialflüsse an allen Standorten optimiert werden. Er sei „sehr stolz auf das klare Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Vorarlberg“, so Zenker: „Mit den hohen Investitionen am Standort Hohenems schaffen wir Arbeitsplätze und helfen, den hohen Lebensstandard in der Region zu erhalten.“

Verkehrsbelastung für Anrainer sinkt
Die Produktionsansiedlung direkt am Zentrallager in Hohenems ermöglicht auch, die Transportlogistik in der Region zu optimieren. In Hohenems werden künftig jene Teile produziert, die das größte Transportvolumen gebracht hätten. Die Produkte müssen also nicht mehr von den Werken in Höchst und Götzis ins Hochregallager geliefert werden, sondern werden direkt vor Ort eingelagert. Die Zahl der LKW-Fahrten reduziert sich dadurch deutlich. „Das ist wirtschaftlich sinnvoll, schont die Umwelt und entlastet die Anrainer“, ist Zenker überzeugt.
Eine Verbesserung für die Anrainer gibt es auch bei den Parkplätzen. Zwar steigt die Zahl der Parkplätze Richtung Koblacher Kanal auf knapp 100, aber diese werden nur mehr zu Bürozeiten genützt. Die Parkplätze für die Mitarbeiter des Schichtbetriebes entstehen ganz bewusst auf der den Anrainern abgewandten Seite des Gebäudes. Damit ist eine Lärmbelastung durch Autotüren oder wegfahrende Autos bei Schichtwechsel ausgeschlossen.
Mit den Anrainern werde man auch weiterhin aktiv das Gespräch suchen, um ihre Anliegen beim Projekt bestmöglich zu berücksichtigen, betont GRASS. Die Pläne für die zweite Bauetappe wurden den Anrainern bereits am 4. Oktober präsentiert.

Baueinreichung in den nächsten Wochen
Derzeit laufen die Detailplanungen zum Projekt, auch eine Vorprüfung durch die Behörden hat bereits stattgefunden. Die fertigen Pläne, die neben den neuen Produktionsflächen auch eine Erweiterung des Hochregallagers Richtung Emspark und eine Dachterrasse vorsehen, sollen in den kommenden Wochen bei der Baubehörde eingereicht werden. Thomas Zenker hofft „auf zügige, vor allem aber juristisch unstrittige Behördenverfahren, damit mit dem Bau noch im kommenden Jahr begonnen werden kann“. (MW)
www.grass.eu

INFO-BOX I
Grundstein für die größte Investition in der GRASS-Firmengeschichte
Im Juni erfolgte die Grundsteinlegung für das neue GRASS-Zentrallager in Hohenems. Das Unternehmen errichtet dort um 45 Millionen Euro eine Drehscheibe für seine europäischen Produktionsstandorte. Für das Unternehmen der Würth-Gruppe ist das die größte Investition in der Firmengeschichte, ein deutliches Bekenntnis zum Standort Vorarlberg und Voraussetzung für weiteres Wachstum. Das Bauunternehmen GOLDBECK RHOMBERG errichtet das Zentrallager auf einem 43.000 Quadratmeter großen Grundstück. Es bietet auf 22 Ebenen insgesamt 30.000 Palettenstellplätze. Ab Ende 2019 werden rund 150 Mitarbeiter in Hohenems arbeiten. Dann werden die Werke Fertigprodukte anliefern, deren Individualisierung, Verpackung und auftragsbezogene Kommissionierung nach Kundenwunsch in Hohenems erfolgt.
„Das Supply Chain Management zu optimieren ist eine zentrale Herausforderung um nachhaltig erfolgreich zu sein“, beschreibt Thomas Zenker, Sprecher der GRASS-Geschäftsführung, die Motivation für die größte Investition in der Firmengeschichte: „Unsere Auftragsbücher sind voll und die Nachfrage vom Markt ist ausgezeichnet. Durch das starke Wachstum der vergangenen Jahre sind aber Chancen ungenützt geblieben. Mit dem Zentrallager lösen wir einen der wesentlichen Engpässe und schaffen die Voraussetzung für eine profitable und nachhaltige Entwicklung.“

INFO-BOX II
GRASS, ein Unternehmen der Würth-Gruppe
GRASS wurde 1947 in Höchst gegründet. Weitere Produktionsstandorte der Gruppe liegen in Salzburg, in Reinheim (Deutschland) mit dem zugehörigen Werk in Krumlov (Tschechien) sowie in Kernersville (USA). Durch die Fusion mit der Mepla-Alfit Gruppe kam 2007 mit Götzis ein zweiter Standort in Vorarlberg dazu. Jetzt entsteht durch das hochmoderne Zentrallager ein dritter, der allen europäischen Produktionswerken als Drehscheibe dienen wird.
GRASS gehört seit 2004 zur Würth-Gruppe und steht auf sehr gesunden Beinen. „Investitionen in Logistik, vor allem in diesem Umfang, stehen immer für Wachstum und Entwicklung. Durch die Funktion des Zentrallagers sind wir in der Lage, Reaktionszeiten deutlich zu verkürzen“, zeigt sich Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe, zufrieden und ergänzt: „Es freut uns, dass das Unternehmen so eine dynamische Entwicklung genommen hat.“
GRASS setzte 2017 mit knapp 2.000 Mitarbeitern an 18 Standorten weltweit 378 Millionen Euro um. Mit mehr als 200 Vertriebspartnern in 60 Ländern gehört GRASS zu den weltweit führenden Spezialisten für Bewegungssysteme. GRASS-Führungs- und Schubkasten-Systeme sowie Scharnier- und Klappensysteme sind Markenprodukte, die in Möbeln renommierter Hersteller verbaut sind.