Für Benko gilt die Unschuldsvermutung © APA - Austria Presse Agentur

Die Staatsanwaltschaft Liechtenstein hat Ermittlungen im Umfeld von Signa-Gründer René Benko aufgenommen. Das geht aus Berichten der "Kronen Zeitung" sowie der "Presse" unter Berufung auf den Schweizer Finanzblog "Inside Paradeplatz" bzw. auf die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" hervor. Demnach geht es um den Verdacht auf betrügerische Krida und Geldwäsche. Es gilt die Unschuldsvermutung. Unterdessen soll der Privatjet Benkos "off-Market", also diskret, veräußert werden.

Es seien "Vorerhebungen gegen eine natürliche und eine juristische Person sowie gegen unbekannte Täter" eingeleitet worden, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft Liechtenstein auf APA-Anfrage. Direkte Ermittlungen gegen Benko bestätigte die Behörde nicht. "Konkrete Namen wurden und werden im gegenwärtigen Verfahrensstadium nicht bestätigt und auch keine näheren Angaben zum Ermittlungsgegenstand gemacht."

In Österreich und Deutschland haben die Behörden bereits Ermittlungen in der Causa Signa aufgenommen. Hierzulande wurde dafür eine eigene Sonderkommission eingerichtet.

Der Immobilienjongleur selbst muss derweil kürzer treten: So steht der Privatjet des Signa-Gründers zum Verkauf, der als Leasingflieger zur Firmengruppe rund um die von Benko und seiner Mutter gegründete Laura Privatstiftung gehört, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Bei dem Privatjet handelt um einen Bombardier Global Express mit der Kennung OE-IRB. In einem Verkaufsprospekt von Mitte März werden auf sieben Seiten die Details des Fliegers aufgelistet. Der Privatjet solle jedoch "off-market" verkauft werden, berichtet das Nachrichtenmagazin.

Benko wolle für den Flieger 19 Mio. Euro, beruft sich der "Spiegel" auf einen Kenner der Pläne. Schließlich müsse mit einem Teil des Geldes noch das Leasing abgegolten werden. Allerdings sei der Flieger in den Unterlagen der Laura Privatstiftung zuletzt nur mit 16 Mio. Euro bewertet worden.

Eine Firma der Privatstiftung hat bereits die 62 Meter lange Jacht "Roma" um 25 Mio. Euro verkauft. Allerdings kämen derzeit weder Benko noch die Begünstigten der Stiftung an das Geld heran: Banken sollen sich aufgrund der laufenden Ermittlungen derzeit zieren, das Geld in und von Konten zu buchen, die mit Benko oder den Familienstiftungen in Verbindungen stehen. Laut einem Anwalt, der Benko und die Privatstiftung vertritt, wurde das Geld auf dem Konto des Verkäufers "ordnungsgemäß gutgeschrieben", berichtet der "Spiegel".