Der Minister präsentiert den Schulungszuschlag Neu © APA - Austria Presse Agentur

Beim AMS als arbeitslos gemeldete Personen haben ab 2020 zuzüglich zum Arbeitslosengeld einen sogenannte Bildungsbonus erhalten, wenn sie an Schulungsmaßnahmen teilgenommen haben. Ab einer Schulungsdauer von vier Monaten gab es monatlich rund 190 Euro zusätzlich. Dieser Bonus soll nun ab 2024 als Schulungszuschlag NEU unbefristet verlängert und ausgebaut werden, teilte das Ministerium für Arbeit und Wirtschaft am Montag in einer Aussendung mit.

"Teilnehmerinnen und Teilnehmer an AMS-Schulungen erhalten mit dem Schulungszuschlag Neu eine gestaffelte Förderung, je nach Qualifizierungsdauer, die jene des Bildungsbonus deutlich übersteigt. Zusätzlich wird der Schulungszuschlag NEU valorisiert, also an die jährliche Inflation angepasst und damit wertgesichert", sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP). Das Ziel sei, beim AMS gemeldete Personen zu längeren Aus- und Weiterbildungen zu ermutigen. "Denn gerade bei längeren Ausbildungen spielt die Höhe der Existenzsicherung eine besondere Rolle hinsichtlich der Entscheidung für die Ausbildung. Mit einer zeitlichen Staffelung entsprechend der Ausbildungsdauer soll die Absolvierung von längeren Qualifizierungsmaßnahmen erleichtert und Dropout-Quoten reduziert werden", betonte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Der Schulungszuschlag NEU umfasst eine dreistufige Förderung. In der Stufe 1 erhalten Schulungsteilnehmer rund 75 Euro pro Monat. Diesen erhalten Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer beim Start einer Schulungsmaßnahme unabhängig von ihrer Dauer. Ab einer Schulungsdauer von mindestens vier Monaten gibt es in der Stufe 2 eine Förderung von rund 224 Euro pro Monat. Dauert eine Schulungsmaßnahme mindestens 12 Monate, gibt es in der Stufe 3 einen Zuschlag von 374 Euro monatlich.

"Mit dem Bildungsbonus konnten seit Einführung rund 104.000 Personen erreicht werden, aufgrund der Zielgruppenausweitung werden es beim Schulungszuschlag Neu mehr sein", sagte Kocher, "Im kommenden Jahr stehen dafür im AMS-Budget insgesamt 50 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung." Er rechne mit rund 145.000 Personen, die vom neuen Schulungszuschlag profitieren werden.

Bei den NEOS sieht man den Schulungszuschlag Neu kritisch: "Wenn ein Arbeitssuchender zusätzlich zum Arbeitslosengeld noch eine Schulung bezahlt bekommt, so ist das bereits eine Extraleistung des AMS", sagte NEOS-Sozial- und Wirtschaftssprecher Gerald Loacker laut einer Stellungnahme der NEOS. "Wenn dem Arbeitssuchenden aber zusätzlich für eine Schulung noch Geld bezahlt wird, macht das eine rasche Arbeitsaufnahme unattraktiv", ergänzte Loacker.