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Ing. Alexander Hanisch, ­Geschäftsführer der prodata GmbH © Rudolf Felser

Immer mehr Unternehmen wagen den Schritt zum neuen SAP-Standard S/4HANA. Beim Umstieg sind allerdings einige wichtige Aspekte im Außenhandelsbereich zu beachten,...

... da der Leistungsumfang der neuen Außenhandelskomponente in S/4 deutlich reduziert wurde.

S/4HANA ist das ERP-System der SAP in der vierten Generation und löst das bisherige SAP R/3-System (ECC 6.0) ab. Die Kernkomponenten basieren auf der Vorgängerversion. Seit 2015 wurde seitens SAP in mehreren Releases eine „Simplifizierung“, wie es von der SAP genannt wird, durchgeführt. Das schlägt sich auch im Namen der Softwarelösung nieder, wie Ing. Alexander Hanisch, ­Geschäftsführer der prodata GmbH, erklärt: „Das S steht dabei für simple, die 4 für die vierte Produktgeneration und HANA für die zugrunde liegende Datenbanktechnologie – die neue SAP Business Suite 4 nutzt die neue SAP HANA-Datenbank.“

Die Veränderungen erschöpfen sich natürlich nicht mit dem Namen und der neuen Datenbank. So wurden etwa im Außenhandelsbereich die Außenhandelskomponenten (SD-FT/MM-FT) der Vorgängerversion entfernt bzw. zunächst nur stillgelegt. Die neue Außenhandelskomponente in S/4HANA heißt „International Trade“.

Die „Foreign Trade“-Komponenten im ERP-System ECC 6.0 werden von vielen Unternehmen für Intrastat, Exportkon­trolle und Präferenzabwicklung genutzt. Ein S/4-Migrationsprojekt erfordert daher dringend, den Fokus auf den Außenhandel zu legen. 

Dazu kommt, dass im Laufe der Jahre in einigen Unternehmen wertvolles Know-how über innerbetriebliche Zollprozesse verloren gegangen sein könnte. Die Analyse der Außenhandelsprozesse und damit verbundene Systemanpassungen im Umgang mit S/4HANA müssen somit gründlich bedacht werden, u. a. weil S/4 eben nicht den gleichen Leistungsumfang von SAP R/3 bietet. Die im S/4 integrierte Basiskomponente „International Trade“ kommt nämlich ohne Präferenz- und Zollabwicklung. Diese offeriert SAP künftig nur noch in der komplexen Lösung SAP GTS (Global Trade Services). Wem eine GTS-Einführung zu viel Aufwand ist, empfiehlt prodata die Zoll- bzw. Präferenzabwicklung via SAP-Add-ons z. B. pZoll oder pCalc4ERP von prodata.

Was ist bei der Erweiterung mit Add-ons zu beachten?
Die im S/4 fehlenden Außenhandelsfunktionen können zum Beispiel mit der Add-on-Software pZoll (Zollabwicklung) und pCalc4ERP (Präferenzmanagement) von prodata erweitert werden. Diese Lösungen für Zoll und Außenhandel sind nicht nur zu 100 Prozent in SAP integriert, sondern auch bereits „S/4HANA ready“. „Ist im Unternehmen bereits ein SAP-Add-on zur Zollabwicklung, wie z. B. unser pZoll, im Einsatz, sind an diesem während der S/4-Migration einige Anpassungen vorzunehmen“, rät Hanisch.

In den neuesten pZoll-Updates sind gewisse Funktionalitäten von S/4 ­bereits standardmäßig enthalten. Da jedoch einige Außenhandelsdaten aus S/4 entfernt wurden, kann ohne Adaptionen von prodata ein Zollbeleg nicht mehr fehlerfrei ­erstellt werden. Egal welche Erweiterungen Sie in Ihrem SAP-System implementiert haben, es empfiehlt sich, vor dem Umstieg rechtzeitig Kontakt zum jeweiligen Support-Team aufzunehmen sowie das neueste Release Ihres Add-ons zu installieren.

S/4HANA-Migration mit Greenfield oder Brownfield?
Je nachdem, ob eine komplette Neuinstallation (Greenfield) oder eine System-Conversion (Brownfield) vorgenommen wird, ist ein anderes Ausmaß an solchen Adaptierungsleistungen zu erbringen. Ist die Brownfield-Methode Ihr Mittel der Wahl, reichen meist zwei Dienstleistungstage für die Umstellung Ihrer Zollsoftware. Bei Greenfield rät prodata zu einem komplett neuen Einführungsprojekt, da auch Ihre Außenhandelsprozesse und Ziele neu definiert werden müssen.

Gerne berät Sie prodata, welche Möglichkeiten Sie mit Add-on-Software zur Zoll- bzw. Präferenzabwicklung direkt in SAP haben bzw. mit welchem Ausmaß an Workshops und Customizing-Einheiten zu rechnen ist.

Fazit
SAP bietet die in S/4HANA integrierte Basiskomponente „International Trade“ ohne Präferenz- und Zollabwicklung oder die umfangreichere und komplexere Lösung SAP GTS (Global Trade Services). Die Außenhandelsfunktionen in S/4HANA können wie gewohnt mit Add-on-Software wie pZoll erweitert werden. „Einige unserer Kunden beginnen bereits mit Migrationsprojekten auf S/4HANA. Generell ­sollte sich ein SAP ERP-Bestandskunde vor dem Upgrade sehr gut seine Prozesse und unternehmensspezifischen Erweiterungen ansehen – umso mehr am SAP-Standard verändert oder angepasst wurde, um so aufwendiger wird die Migration“, so Ing. Alexander Hanisch, Geschäftsführer der prodata GmbH, abschließend. (red./PR)

www.prodata.at