In Linz beginnt’s

NEW BUSINESS Innovations - NR.07, SEPTEMBER 2021
Im Design Center Linz findet von 19. bis 21. Oktober 2021 die Fachmesse für industrielle Automatisierung statt. © Design Center Linz

Lange mussten die Automatisierer auf die Möglichkeit zum Sehen und ­Gesehenwerden verzichten. Jetzt öffnet die Smart Automation Linz ihre Türen für die Branche ...

... Dass im letzten Jahr niemand untätig war, zeigen zahlreiche ­Neuheiten und erfolgreich umgesetzte Projekte. 

Darf man oder darf man nicht? – Diese Frage stellen sich derzeit Besucher und Aussteller von Messen. Das galt auch lange für die in den Herbst verschobene Smart Automation, die vom 19. bis 21. Oktober im Linzer Designcenter ihre Türen öffnet. Von Seiten der Veranstalter ist man ebenso optimistisch wie die Aussteller. „Dass sich die ganze Branche auf ein Wiedersehen im Oktober freut, ist ein Fakt. Es geht nicht nur darum, neue Produkte und Lösungen zu zeigen, sondern einfach auch um den persönlichen Kontakt nach dieser Pandemie“, erklärt Christine Kosar, Head of Operations Portfolio Industry & Automotive bei der Reed Messe, die sich seit Juni RX nennt. Sicherheitsbedenken brauche man nicht haben, denn: „Dass diesem Wiedersehen auch nichts im Wege steht, dafür sorgen wir mit einem umfangreichen Sicherheits- und Hygienekonzept, welches sich an den aktuellen Vorgaben der Regierung orientiert. Wir freuen uns sehr, dass wir Linz wieder zum Hotspot von Österreichs Automatisierern machen dürfen.“ 

Gute Stimmung 
Auch die Branche bereitet sich vor und steht in den Startlöchern. 142 Aussteller finden sich im Moment im digitalen Ausstellerverzeichnis. Von A wie Antriebstechnik über I wie Industrie-Elektronik bis zu S wie Steuerungstechnik werden die Neuheiten und Innovationen zu sehen sein.
„Wir freuen uns sehr, dass wir nach der langen Zeit des Lockdowns endlich wieder eine Messe bespielen und uns dort mit Kunden und Partnern treffen dürfen“, sagt Thomas Lutzky, Geschäftsführer Phoenix Contact Österreich. Für ihn bieten Messen die Möglichkeit, das große Produktspektrum in seiner Breite zu zeigen und im persönlichen Austausch neue Ideen und Projekte anzustoßen. „Die Zeit ist seit der letzten Smart Automation nicht stehengeblieben, in einem hochinnovativen Umfeld wie der Automatisierungstechnik wurden wieder zahlreiche Technologien weiterentwickelt oder überhaupt neu erfunden. Die ausgezeichnete Konjunktursituation und die Wiedersehensfreude werden zu einer tollen Stimmung beitragen“, ist Lutzky sicher. Bei Tele Haase freut man sich ebenfalls auf die Messe. „Wir haben uns gemäß unserer Leitformel den Themen Innovation und Nachhaltigkeit verschrieben und freuen uns auf die Gelegenheit, endlich wieder live unser Portfolio und unsere Ideen und Entwicklungen mit den Besuchern der Smart zu teilen“, sagt Gabrijela Ponier, Marketing Tele Haase.

Smarte Art der schaltschranklosen ­Automatisierung
Murrelektronik präsentiert auf der Messe smarte Trends in der Automatisierungstechnik rund um die Themen dezentrale Installationstechnik, Stromversorgung, Netzwerktechnologie und IO-Link. In den letzten Jahren hat die Komplexität der Produktionsprozesse laufend zugenommen, da in modernen Maschinen und Anlagen immer mehr Daten erfasst und vernetzt werden. Oberstes Credo ist daher ein gemeinsamer Kommunikationsstandard, um den Umgang mit der Vielzahl an Daten zu vereinfachen. Mit IO-Link schafft man Transparenz von der Sensor-Aktor-Ebene bis in die Cloud. Dies reduziert die Kosten, erhöht die Produktivität, eröffnet neue Möglichkeiten im Service sowie in der Wartung und reduziert die Inbetriebnahmezeiten. Die kompakten, mit acht IO-Link-Master-Ports ausgestatteten IP67-I/O-Systeme MVK Pro und IMPACT67 Pro sind die neuesten Erweiterungen des bekannten I/O-Portfolios von Murrelektronik. Mit L-kodierten M12-Steckverbindern für die Feldinstallation können auch hohe Ströme realisiert werden. Als Industrial-Ethernet-Protokolle stehen PROFINET, EtherNet/IP und EtherCAT zur Wahl. In Kombination mit IO-Link ermöglicht das System eine hochflexible Erfassung von Ein- und Ausgangsdaten direkt in die Maschinen und Anlagen. Mit den IO-Link-Hubs und den IO-Link-Analog-Konvertern kann man digitale und analoge Signale unkompliziert mit einer Standard-Sensorleitung am IO-Link-Master-Port anschließen. Das reduziert nicht nur den Verkabelungsaufwand, sondern vereinfacht auch Inbetriebnahme, Service und Diagnose.

Natürliche ­Weiterentwicklung 
Tele Haase legt auf der Smart einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und zeigt Produkte und Entwicklungen, die besonders bei der Erzeugung erneuerbarer Energie zum Einsatz kommen. Ein Beispiel ist etwa der Netz- und Anlagen­schutz mit Konfigurationsservice. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen gerade eine neue Produktkategorie, die eine natürliche Weiterentwicklung des Überwachungs- und Messsortiments darstellt. 
Diese Kategorie soll noch flexibler und vielseitiger einsetzbar sein, da sie kommunikationsfähig sein wird. Dafür wird weiterhin in Wien entwickelt und produziert. „Wir wollen bei der Smart aber nicht nur präsentieren, sondern freuen uns auch auf spannende Gespräche zum Thema IoT. Wir arbeiten schon an unterschiedlichen Projekten, sind aber auf der Suche nach weiteren Anwendungen und Herausforderungen auf diesem Gebiet“, verspricht Gabrijela Ponier.

Digital Factory Now 
Die Digitalisierung schafft in der Produktion zahlreiche große Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung und zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit. Unter dem Schlagwort „Digital Factory Now“ zeigt Phoenix Contact seine Konzepte, Komponenten und Lösungen für die digitale Fabrik, die sich bereits in der Praxis an vielen Stellen bewähren. Dazu zählt die Nutzung bereits existierender Maschinen- und Prozessdaten, um die Produktion flexibler und effizienter zu gestalten oder als Basis für neue, datenzentrierte Geschäftsmodelle. Und das sowohl für neue Anlagen als auch für Retrofit – inklusive Abdeckung der sich daraus ergebenden neuen Safety- und Security-Themen.
„Erstmalig in Österreich präsentieren wir unsere Werkerassistenzsysteme. Sie sind komfortabel in der Anwendung durch intuitive Benutzeroberflächen und einfache Datenübernahme aus CAE-Programmen, sie bieten hohe Prozesssicherheit durch softwaregestützte Leitervorbereitung mit direkter Geräteansteuerung und sie ermöglichen eine starke Effizienzsteigerung und große Flexibilität durch mobile Einsatzmöglichkeit und optimale Positionierung von Handwerkzeug, Werkzeugautomaten und Drucksystemen“, lädt Thomas Lutzky zum Besuch des Messestandes ein. Unter den vielen neuen Produkten sind Innovationen, wie die neuen NearFi-Koppler, als Alternative zu verschleißanfälligen und wartungsintensiven Steckverbindern. Weiters CAPAROC, ein individuelles Baukastensystem für den Überstromschutz. Mit vielen Kombinationsmöglichkeiten, intuitiver Bedienung und auffallend einfachem Design-in kreiert man damit den persönlichen Standard-Geräteschutz. 

Integrierte Gesamtlösung 
Bei Copa-Data geht es ebenfalls um Nachhaltigkeit und die digitale Transformation – und das Major-Release von zenon 10 Mitte dieses Jahres. „Wesentliche Highlights für mich sind sicherlich zum einen der Smart Data Storage in zenon, der nun eine integrierte Datenbank für historische, kontextualisierte Daten auf SQL-Servern anbietet. Zum anderen stechen unsere weiterentwickelten Smart Objects für effizientes und intelligentes Engineering heraus“, sagt Gerald Lochner, Head of Product Management. Erweiterungen und Performance-Verbesserungen gibt es auch für auf HTML5-basierende Web-Applikationen dank der überarbeiteten zenon Web Engine. Außerdem wird die Container-Technologie Docker nun auch für die gängigsten Vorgängerversionen von zenon 10 unterstützt. Der neue zenon Service Grid Identity Service sorgt für ein sicheres Management von Autorisierung und Authentifizierung sowie die verlässliche Anbindung an vorhandene Administrationssysteme wie Microsoft Active Directory. Um den Ansprüchen zunehmender Internationalisierung gerecht zu werden, können Alarm und Event Reports aus zenon nun schnell in andere Sprachen umgestellt werden.

Praxisorientiert
Weidmüller stellt heuer die Anwenderseite in den Vordergrund. Anhand von erfolgreich durchgeführten Applikationen werden die Besucher an die Lösungen und Produkte in den Bereichen Digitalisierungslösungen, Anschlusstechnik für Pioniere und optimierter Schaltanlagenbau herangeführt. So wurde etwa in einem Korneuburger Boxclub ein Trainingsgerät mit einer u-control ausgestattet. Die zählt zu den modernsten und kompaktesten Steuerungen am Markt und ist das Herzstück des Hardwareangebots. u-control 2000 bildet die Grundlage für die Nutzung der Engineering-Lösungen u-create web, studio und IoT. Das modulare Design der Steuerung basiert auf dem Remote I/O-System u-remote und ermöglicht die bedarfsgerechte Erweiterung mit anderen Komponenten aus der u-mation-Familie von Weidmüller. Bei einem innovativen Rollstuhlkonzept, basierend auf einer selbstbalancierenden Antriebstechnologie, kommt der neue Omnimate 4.0 zum Einsatz. Mit dem Weidmüller-Configurator können die individuellen Steckverbinder mit wenigen Klicks selbst zusammengestellt und bestellt werden. Dank der SNAP-IN-Anschlusstechnik wird der Montageprozess beschleunigt. Unter dem Motto „Wenn das Eckige ins Runde muss“ geht es um das Thema Connectivity Consulting, eine Leistung von Weidmüller, bei der es um das Hinterfragen von Abläufen und das Finden von Einsparungspotenzial geht. Etwa bei einem Spezialisten für Notstromaggregate, bei dem es gelang, 60 Prozent Platz im Schaltschrank einzusparen. (BS)

www.copadata.com
www.murrelektronik.at
www.phoenixcontact.com
www.smart-linz.at
www.tele-online.com
www.weidmueller.at