Österreich zieht Erfolgsbilanz

NEW BUSINESS Export - NB EXPORT 1/2022
1,2 Millionen Besuche konnte der außergewöhnliche Österreich-Pavillon verzeichnen. © Expo Austria/www.keller-fotografie.de

Mit 31. März 2022 ging die Expo Dubai 2020 nach sechs Monaten zu Ende. Die Bilanz ist aus österreichischer Sicht mehr als erfreulich. Über eine Million ­Besuche wurden verzeichnet ...

... , die Gäste aus aller Welt waren begeistert.

Die erste Expo im arabischen Raum fand unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ statt. Auch der Auftritt Österreichs zeigte nachhaltige Lösungen auf, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten. 1,2 Millionen Besuche konnte der außergewöhnliche Österreich-Pavillon verzeichnen. 73,5 Prozent der befragten Besucherinnen und Besucher des Pavillons gaben an, dass sich ihr Österreich-Bild durch die Präsentation auf der Expo positiv verändert hat. Der Werbewert der österreichischen Expo-Beteiligung beträgt mehr als 14 Millionen Euro. Neue Kontakte und Kooperationen lassen auch Österreichs Wirtschaft in eine erfreuliche Zukunft blicken.

Die Expo 2020 in Dubai war ein Event der Superlative und die erste internationale Großveranstaltung während der Pandemie mit rund 21 Millionen Besuchen. Ein Forum, das Österreich für sich nutzen konnte, um sich als Innovationsstandort zu präsentieren und zu zeigen, dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung Hand in Hand gehen und einander ergänzen können. Neben den mehr als 50 Unternehmen, die im iLab  – der Wissensplattform im Inneren des Österreich-Pavillons – ihre Innovationen präsentierten, waren österreichische ihre Innovationen präsentierten, waren österreichische Technologien außerdem in16  anderen Länderpavillons, den Expo-Shops sowie bei der Civil Defense und beim Deep Tunnel Storm Water System des Expo-Geländes zu finden. Insgesamt waren mehr als 100  österreichische Unternehmen, entweder im Rahmen der österreichischen Expo-Beteiligung, auf dem Expo-Gelände oder bei anderen Pavillons, mit Aufträgen beteiligt.

ÖSTERREICHISCHE DELEGATIONEN
Trotz der Covid-bedingten Reisebeschränkungen haben rund 30 Wirtschafts- und politische Delegationen im Rahmen des österreichischen Expo-Auftritts die Weltausstellung besucht. Darunter auch die größte Wirtschaftsdelegation aller Zeiten in den VAE. Der Österreich-Pavillon diente dabei als beliebte Location. „Heimische Delegationen sind ein wichtiges Signal für die Wirtschaftsinteressen in den VAE. Bei offiziellen Terminen konnte während der Expo-Laufzeit auf die österreichische Leistungsfähigkeit hingewiesen werden. Die Innovationen made in Austria haben internationale Geschäftspartner überzeugt, deshalb konnten zahlreiche Kooperationen besprochen und auf den Weg gebracht werden“, so Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Weiters war die Expo die Bühne für sechs österreichische Top-Events. Die Liste reicht vom Nationentag, der Austria-Connect-Golf-Konferenz und der Start-up-Landing-Zone, die im November stattfanden, bis zu Future of Work, Wirtschaft & Kunst im Jänner und Austria-Rwanda Fashion Connect im März. „Als Highlight kann eindeutig die Austria-Connect-Golf-Konferenz anlässlich des Nationentags auf der Expo gewertet werden, die ein Publikum von 330Teilnehmenden umfasste“, hebt Kühnel hervor.

Während der sechs Monate Laufzeit der Expo fanden außerdem neun Messen in diversen Bereichen mit österreichischer Beteiligung statt: Gulf Traffic, Gulfood Manufacturing, Dubai Design Week, Arab Plast, Intersec, Arab Health, Medlab, Gulfood, Middle East Energy.

13.000 WIENER SCHNITZEL
Mehr als eine Million Menschen besuchten den Österreich-Pavillon, 100.000 davon wurden im österreichischen Kaffeehaus bewirtet und bestellten 25.000  Kaffees, 20.000 Süßspeisen – wobei sich 25 Prozent für einen Kaiserschmarren entschieden – sowie 13.000 Wiener Schnitzel. Insgesamt wurden mehr als 400 individuelle Pavillonführungen absolviert. Unter den Gästen war auch heimische und internationale Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Neben dem ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon besuchten auch die damaligen Bundesministerinnen Margarete Schramböck und Elisabeth Köstinger den Pavillon. Zu den Highlights zählen auch die persönlichen Besuche von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer und WKO-Präsident Harald Mahrer.

Besonders beeindruckend ist die Liste der Besucher aus den VAE: Diese beinhaltet Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Herrscher von Dubai und Premierminister der VAE, Industrieminister Sultan Ahmed Al Jaber, Außenminister Sheik Abdullah bin Zayed Al Nayan, Erziehungsminister Hussein Bin Ibrahim Al Hammadi und viele mehr.

PREISGEKRÖNTER PAVILLON
Das Herzstück des österreichischen Expo-Auftritts war der spektakuläre Pavillon, der bei den Besucherinnen und Besuchern sehr gut ankam. Bei einer Befragung gaben 96,50 Prozent der Besucher an, den Pavillon weiterzuempfehlen. Die 38 weißen Betonkegeltürme wurden von den historischen Windtürmen und den klimaregulierenden Eigenschaften der arabischen Lehmarchitektur inspiriert. In Verbindung mit innovativer Klimatechnik aus Österreich verbrauchte der Pavillon auf diese Weise 70 Prozent weniger Energie als herkömmlich klimatisierte Gebäude in der Region.

Mit seinem Konzept hob sich das Generalplaner-Team um querkraft architekten unter der Leitung von Gerd Erhartt in Zusammenarbeit mit Ars Electronica Solutions, Büro Wien und dem Grafi kstudio bleed deutlich von der sonst üblichen Expo-Architektur aus Stahl und Glas ab. Noch nie konnte ein Österreich-Pavillon so viele Awards bereits während der Expo-Laufzeit einsammeln. Damit ist das prägnante weiße Gebäude schon jetzt der erfolgreichste heimische Pavillon bezogen auf die Anzahl seiner Auszeichnungen.

„Der Pavillon wurde komplett anders als die klassische Messearchitektur konzipiert, um das klare Bekenntnis Österreichs zu Klimaschutz und Technologie hervorzuheben“, erklärt EU-Regierungskommissarin Beatrix Karl. „Das Gebäude ist eine Hommage an das Gastgeberland und führt bewusst weg von österreichischen Architekturklischees. Der gekonnte Einsatz von Technologie machte ein ganzheitliches Erlebnis möglich, das die Besucherinnen und Besucher den Pavillon als Ort der Ruhe und Kraft erleben ließ“, so Beatrix Karl weiter. Für die Nachnutzung des Expo-Geländes gibt es übrigens bereits ein konkretes Konzept mit den Namen „district 2020“, es soll der neue Innovation-Hub in Dubai werden.

INFO-BOX
Über den Österreich-Pavillon
Der Österreich-Pavillon auf der Expo 2020 in Dubai, die trotz der Verschiebung auf 2021 ihren ursprünglichen Namen beibehalten hat, setzte auf den kreativen Einsatz von Digitalisierung und präsentierte österreichische Innovationen im Rahmen der Ausstellung im Inneren des Pavillons, die von Ars Electronica Solutions und büro wien kuratiert wurde. Das Architekturbüro querkraft realisierte einen Pavillon, der arabischarchaische Windtürme mit zeitgemäßer Klimatechnik zu einem spielerischen Signal gegen die klimaschädigende Verschwendung kombinierte. Der heimische Beitrag wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert. Der Budgetrahmen von 17,8 Millionen Euro für das gesamte Projekt (Baukosten, Erhaltung, Personal, Programm, Kommunikation) konnte den Angaben zufolge sogar unterschritten werden. Davon entfielen auf den Bau 8,6 Millionen Euro. Dieses Budget ist vergleichbar mit der Schweiz, der deutsche Pavillon als größer dimensioniertes Projekt kostete im Vergleich 58 Millionen Euro.