Der Iran exportiert trotz US-Sanktionen Öl in neuen Höchstmengen. Das geht aus von Reuters am Sonntag veröffentlichten Branchen-Daten hervor. Im vergangenen Dezember exportierte die Islamische Republik nach Angaben des Energieberatungsunternehmen SVB International durchschnittlich 1,14 Mio. Barrel (à 159 Liter) pro Tag, soviel wie in keinem anderen Monat des abgelaufenen Jahres. Auch im Jänner zeichnet sich demnach ein neues Ausfuhr-Hoch ab.

Die USA hatten unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump 2018 einseitig das internationale Atomabkommen mit dem Iran von 2015 aufgekündigt und Restriktionen erlassen, die den Ölsektor des Landes treffen sollten.

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden, der eine Wiederbelebung des Abkommens von 2015 anstrebte, sind die iranischen Öl-Exporte gestiegen und haben nach Angaben der Beratungsfirma Petro-Logistics einen neuen Höchststand seit März 2019 erreicht. "Im Vergleich zur Trump-Regierung hat es keine ernsthaften Maßnahmen gegen die iranischen Ölexporte gegeben", sagte SVB-Expertin Sara Vakhshouri.

China ist nach Angaben der Beratungsfirma FGE der Hauptkunde für iranisches Öl. Die meisten Importe würden allerdings als aus anderen Ländern stammend umdeklariert, erklärten FGE-Experten. Die iranische Regierung reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme zu den Angaben.

Nach einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Fars aus der abgelaufenen Woche rechnet die Regierung im aktuellen Haushaltsentwurf mit Öl-Exporten von 1,4 Mio. Barrel pro Tag. Damit würde der Export noch über den Branchen-Angaben liegen. Öl gilt als wichtigste Einnahme-Quelle der Regierung.

"Wir haben nicht gezögert und werden nicht zögern, Maßnahmen gegen Sanktionsbrecher zu ergreifen", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates in den USA, Adrienne Watson. Ihren Angaben nach ist dies auch in den makroökonomischen Daten Irans abzulesen.

(APA)