Alt-Akkus von E-Bikes belasten Entsorgungsbetriebe der Gemeinden © APA - Austria Presse Agentur

Die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) meldet einen starken Anstieg bei Kleingeräten sowie Akkus und Batterien. Insgesamt hat es bei den Altgeräten im Vorjahr eine stabile Sammelquote gegeben - aber es hat auch ein wenig der "Schlendrian" Einzug gehalten, so Roland Wohlmuth, Vizepräsident der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, heute vor Journalisten. Eine bundesweite Infokampagne soll Abhilfe schaffen.

EAK-Geschäftsführerin Elisabeth Giehser verwies auf die stark steigenden Verkaufszahlen bei Elektrorädern, deren Akkus eine Lebensdauer von fünf bis sieben Jahren hätten - das Problem also in den nächsten Jahren größer werde. Und sie richtete die dringende Bitte an die Bevölkerung, derartige Akkus - oder auch jene von Gartengeräten wie den beliebten Mährobotern - nicht in die Recycling-Karton-Boxen im Handel zu stopfen. Diese ursprünglich grauen Kartons werden gerade gegen optisch attraktivere, weiße Modelle ausgetauscht. Aufgrund der Brandgefahr sollten keineswegs beschädigte Batterien eingeworfen werden.

Auf die Brandgefahr ging auch Wohlmuth ein - allerdings in einem anderen Bereich. So komme es vor, dass Müllwägen wegen Altbatterien und -akkus in Brand geraten, die Frage sei dann, wer dafür hafte. Wohlmuth appellierte an die Bevölkerung, ihre Altgeräte auch nicht "illegalen Sammlerbrigaden aus dem Osten" zu überlassen. Es sei nicht nur illegal, sondern auch "nicht gescheit", wertvolle Rohstoffe an Nachbarländer abzugeben. Der beste Abfall sei im übrigen der, der nicht bzw. sehr spät anfalle.

Insgesamt wurden im Vorjahr 136.500 Tonnen Elektroaltgeräte (EAG) und 2.830 Tonnen Gerätealtbatterien gesammelt. Im Vergleich zu 2019 bedeutet das einen Zuwachs an Sammelmasse von fast 20 Prozent bei Gerätealtbatterien. "Auch bei der Sammlung von Elektroaltgeräten sind wir auf einem recht guten Weg. Zwar wurde die seit 2019 gültige erhöhte Sammelquote für Elektroaltgeräte von 65 Prozent - so wie auch im Jahr 2019 - knapp verfehlt, doch sind wir trotz stark steigender Inverkehrsetzungsmassen mit einer Sammelquote von 62 Prozent nach wie vor im europäischen Spitzenfeld", so Christian Holzer, Sektionschef im Bundesministerium für Klimaschutz. Die Bundesregierung arbeite zur Zeit an einem Reparaturbonus von bis zu 200 Euro für Elektroaltgeräte, er soll im kommenden Jahr eingeführt werden.

Bereits am Laufen ist die Kampagne "Her mit Leer". Sie beinhaltet neben Hörfunk-Spots mit dem Testimonial "Hermit" auch jede Menge Online-Maßnahmen wie Social-Media Kampagnen, Videos, Influencer- Kooperationen mit sechs ausgewählten Personen bis hin zu Online-Advertorials. Das Budget für die Kampagne beträgt 800.00 Euro für zwei Jahre.