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Der Firmensitz der Langzauner GmbH im oberösterreichischen Lambrechten. © Langzauner GmbH

Seit Anfang 2018 ist bei der Maschinenfabrik Langzauner die PLM-Lösung PRO.FILE im Einsatz. Ein Interview mit Gerhard Mayrhofer, Leiter Automatisierung bei Langzauner.

Unter dem Motto „Perfektion ist eine innere Haltung“ entwickelt, produziert und perfektioniert die Langzauner GmbH seit 1924 Präzisionsmaschinen für den Weltmarkt. Um diesem Anspruch weiterhin gerecht zu werden, setzt Langzauner auch auf Perfektion, wenn es um das Management der Produktdaten geht.

Seit Anfang 2018 ist bei der Maschinenfabrik Langzauner aus Lambrechten die PLM-Lösung PRO.FILE im Einsatz. Sie vereint die Eigenschaften von Produktdatenmanagement (PDM) und Dokumentenmanagementsystem (DMS) und wird damit zum technischen Dokumentenmanagementsystem (DMStec) – einer über den PDM-Bereich hinausgehenden Digitalisierungsplattform, die Dokumente aus allen anderen Abteilungen verwaltet, die früher im DMS gehalten wurden.

NEW BUSINESS sprach mit Ing. Gerhard Mayrhofer, MSc, Leiter Automatisierung bei Langzauner, über die Vorteile einer solchen Informationsdrehscheibe für das gesamte Unternehmen.

Herr Mayrhofer, wie sah ihre IT-Landschaft vor Einführung der neuen PLM-Lösung aus?
In der 3D-CAD-Konstruktion arbeiteten wir mit SolidWorks. Unser ERP-System pro­ALPHA beinhaltete zugleich ein Dokumentenmanagementsystem für die Ablage kaufmännischer Belege. CAD-Zeichnungen verwalteten wir auf Netzlaufwerken, deren Neutralformate im PDF-Format checkten die Beschäftigten in der Konstruktion manuell im DMS ein – mal mehr, mal weniger konsequent.

Warum ist diese Integration so wichtig?
Damit Informationen automatisch zwischen verschiedenen Systemen ausgetauscht werden können. Anderenfalls müssen Kon­strukteure Stücklisten per Hand im PDM- oder ERP-System anlegen, ein automatisierter Artikel- und Stücklistenabgleich ist nicht möglich. Ein PLM-System, das gleichzeitig als technisches Dokumentenmanagementsystem ausgelegt ist, bietet zudem Ein- und Aus-Check-Mechanismen und es können mehrere Personen gleichzeitig mit den Informationen aus einer Produktstruktur entlang des Lebenszyklus jedes Produktes arbeiten.

Welche Abteilungen waren die Haupttreiber bei der Einführung der neuen Technik?
Ein solches Thema muss man unternehmensweit betrachten und nicht aus der reinen Konstruktionsperspektive heraus.

Welche Rolle spielt der Implemen­tierungspartner in einem solchen Projekt?
Eine ganz entscheidende! Er stellt das IT-Know-how zur Verfügung, das es braucht, um innerhalb kurzer Zeit eine Schnittstelle zwischen dem PLM-System und der ERP-Software, hier proALPHA, zu implementieren. trisoft erhielt von uns einen Datenbankzugriff auf das bisherige DMS und konnte dadurch alle dort abgespeicherten Artikel, Stücklisteninformationen, Belege und kundenbezogenen Dokumente über die neue Schnittstelle nach PRO.FILE übernehmen. Anschließend wurde das alte DMS abgeschaltet. Wir erhielten eine Lösung, die sich Schritt für Schritt zu einem umfassenden Datenrückgrat mit weitreichenden PLM-Funktionalitäten ausbauen lässt und damit die Weichen in Richtung Digitalisierung stellt.

Und wie funktionierte die Ablösung Ihres bisherigen SolidWorks-PDM-Systems?
Dort galt es zunächst, zahlreiche Altlasten aus der Zeit der Umstellung auf das vormalige PDM zu beseitigen: Konvertierungen mussten vorgenommen, verloren gegangene Referenzen wieder hergestellt werden etc. Nach der Bereinigung stimmen nun in PRO.FILE die Zuordnungen zwischen 3D-Zeichnungen in SolidWorks und zeichnungsbegleitenden Unterlagen im PDM-System endlich wieder.

Wer arbeitet bei Ihnen mit dem System?
Insgesamt haben wir rund 50 Lizenzen erworben, d. h., knapp die Hälfte unserer 100 Beschäftigten in allen Unternehmensbereichen nutzt die Lösung tagtäglich. Die rund 20 Konstrukteure recherchieren ebenso in der PLM-Software wie Kollegen/innen aus anderen Abteilungen an 30 weiteren Arbeitsplätzen, die vor allem die Funktionen von PRO.FILE als technisches Dokumentenmanagementsystem nutzen. In der Konstruktion wird kaum noch mit proALPHA gearbeitet – was früher notwendig war, um darin Artikel und Stücklisten anzulegen, die Verwendung von Teilen zu suchen usw. In der zentralen Arbeitsoberfläche der PLM-Software legen die Konstrukteure Stücklisten an, die automatisch nach proALPHA übertragen werden. Sie müssen daher nicht mehr Teile im ERP-System anlegen und Stücklisten pflegen, da diese nun automatisch abgeglichen werden. Auch Vertrieb, Service und Buchhaltung nutzen PRO.FILE als Dokumentenmanagementsystem und verwalten darin alle geschäftsrelevanten Unterlagen – insgesamt eine große Arbeitserleichterung.

Herr Mayrhofer, wir danken Ihnen für das Gespräch.

INFO-BOX
PLM ToGo! Mit PLM zur Perfektion. Von den Erfolgreichen lernen
Die Firma Langzauner hat mit der PLM-Lösung PRO.FILE eine unternehmensweite
Digitalisierungsplattform für Daten und Dokumente erfolgreich eingeführt.
Erfahren Sie bei der PLM-­Informationsveranstaltung, wie auch Sie das schaffen können.
Wann: 17. 10. 2019
Wo: Raststation Landzeit Voralpenkreuz, Voralpenkreuz 2, 4642 Sattledt