Dr. Andreas Penz, Geschäftsführer Trotec Produktions- u. Vertriebs GmbH im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 10, DEZEMBER 2014
Dr. Andreas Penz, Geschäftsführer Trotec © TROTEC Produktions u. Vertriebs GmbH

Intuitiv zum Unternehmenserfolg.

Trotec entstand 1997 aus einem Forschungszweig von Trodat, die 2012 ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert hat, und ist heute ein eigenständiges Unternehmen des Trodat-Trotec-Konzerns. Trotec wächst kontinuierlich und entwickelte sich rasch zum Innovationsführer der Branche – auch dank der weltweiten Vernetzung und der Stabilität des Trodat-Trotec-Konzerns. Heute zählt Trotec zu den führenden Herstellern von computergesteuerten Laserplottern weltweit.

Innovationsführerschaft bei Laser­geräten
Trotec ist anerkannter Technologie­führer im internationalen Markt für Laserschneidgeräte und Lasergravierer. ­Diese Vorrangstellung versteht das Unternehmen als Verpflichtung, seine Lasergeräte ständig weiterzuentwickeln. Paradebeispiel dafür ist der „Speedy 300 flexx“, das erste Lasersystem weltweit, das CO2 und Faserlaser-Technologie in einer Maschine vereint.

Erfolgsfaktor Faszination
Seit 2001 befindet sich Dr. Andreas Penz in der Geschäftsführung des Unternehmens. Unter seiner Leitung wurden Produktlinien wie „Speedy“ und „Rayjet“ etabliert, welche heute neue Standards beim Lasereinsatz definieren.
Andreas Penz: „Der Erfolg von Trotec liegt darin begründet, dass wir durch unsere Technologieführerschaft für unsere Kunden Nutzen stiften und uns durch eine ausgeprägte Servicebereitschaft auszeichnen. Das geht nur mit hochmotivierten und topausgebildeten Mitarbeitern, die gute Rahmenbedingungen vorfinden. So zum Beispiel ­flache Hierarchien mit hoher Eigenverantwortung, damit das Team schnell entscheiden kann.“
Für den Fach- und gleichzeitigen Geschäftsmann ist es vor allem seine Leiden­schaft für die Technologie, die ihn täglich an seinen Beruf fesselt: „Mich fasziniert gebündeltes Laserlicht und sein Einsatz für die Bearbeitung un­terschiedlichster Materialien. Die ­Lasertechnik verbindet Physik, Optik, ­Hochfrequenztechnik und Vakuum­technik. Nur wenn all diese Disziplinen perfekt zusammenspielen, stimmen die Resultate“, so Penz.

Exportschlager Lasertechnik
Als stark wachsende internationale Unter­nehmensgruppe verfügt Trotec mittlerweile über eine Exportrate von 97 Prozent. Führende Unternehmen aus der ganzen Welt in Dutzenden Branchen vertrauen auf Technologie und Produkte von Trotec.
Sicher mit ein Grund für den internatio­nalen Erfolg des Unternehmens sind die zahlreichen qualitativen Werte, auf welche auch der Geschäftsführer baut und vertraut: „Meine Kernaufgabe besteht kurz gesagt darin, Menschen, also unse­re Kunden, Mitarbeiter sowie Eigentümer, erfolgreich zu machen. Stringente Kundenorientierung und eine hohe Ergebnisorientierung sind sicherlich zwei sehr wichtige Säulen. Für mich liegt der Schlüssel darin, die besten Köpfe in meinem Team zu haben und sie für eine Sache zu begeistern. Dann geht jeder im Team die notwendige ‚Extrameile‘ und übernimmt Verantwortung. So, glaube ich, wird und bleibt man auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig.“

Wege beschreiten, Wege begleiten
Mit seiner umfassenden akademischen Ausbildung schuf Andreas Penz die Grundlage für seine Karriere und sicher auch für die von Trotec. Die Menschen, die ihm auf diesem Weg begegnet sind, sind für die Zukunft des Unternehmens genauso ausschlaggebend wie jene, die ihm noch begegnen werden: „Wichtige Wegbegleiter sind zum einen Professoren aus der HTL-Zeit beziehungsweise dem Studium und berufliche Kollegen, die mich gefordert sowie gefördert oder unterstützt haben. Ich habe das Glück, Menschen mit unterschiedlichstem beruflichem Hintergrund zu meinen Freunden zählen zu dürfen – so darf ich mir immer wieder neue Impulse holen.“
Im Rahmen des diesjährigen Exporttages der Österreichischen Wirtschaftskammer erhielt Trotec die Auszeichnung „Hidden Champion 3.0“. Ausschlaggebende Kriterien der „Hidden Champions“ sind: Hauptsitz des Unternehmens in Österreich, Europa- oder Weltmarktführer (Top 5 weltweit oder Top 3 in Europa), Umsatz von mindestens 15 Millionen Euro sowie der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen und Investitionen in neue Verfahren. Trotec, Hersteller von Laserplottern, erfüllt all diese ­Kriterien.

Nachhaltig wachsen
Wachstumspläne wie „Wir wollen bis 2016 100 Millionen Euro Umsatz erreichen und dann im nächsten Schritt in Asien wesentlich wachsen“ sowie unternehmensspezifische Entwicklungsoptionen sind für Andreas Penz gleichwertig zu behandelnde Interessen: „Trotec ist – und war schon immer – ein extrem stark und schnell wachsendes Unternehmen. Eine der größten Anforderungen ist es, die Balance zu halten zwischen den nötigen Vorleistungen und der Ergebnissicherstellung. Wir wollen gesund wachsen. Durch dieses Wachstum ergibt sich ein dauernder Veränderungsprozess, den es zu meistern gilt.“

Zehn Fragen an Andreas Penz.

Was wollten Sie als Kind werden?
Tischler, da mich Holz als lebendiger, natürlicher Werkstoff in seiner vielfältigen Gestaltbarkeit immer fasziniert hat und noch immer fasziniert.

Was bedeutet Glück für Sie?
Die Balance zu halten zwischen den tagtäglichen He­raus­forderungen bzw. der Gestaltungskraft im Top-Management und den eigenen seelischen Bedürfnissen wie Partnerschaft, Zeit für sich selbst und Freundschaften.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Meistens lese ich eine Vielzahl von Büchern gleichzeitig.
Beeindruckt hat mich im Besonderen „Die sieben Geheimnisse des guten Sterbens“ von Dorothea Mihm oder „Karawane der Freude“ von Karl Gamper. Aber auch das Buch des Ökonomen Thomas Sedlacek „Die Ökonomie von Gut und Böse“ liest sich spannend und öffnet vollkommen neue Sichtweisen.

Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Karl Gamper als Verfechter einer neuen Ökonomie.

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Wenn Du etwas Bestimmtes selber erreichen willst, so hilf auch anderen, sich diesen Wunsch zu erfüllen.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Mein größter Erfolg ist es, beim Aufbau einer internationalen Unternehmensgruppe – die sich in bestimmten Nischen zum Weltmarkführer entwickelt – mitgear­beitet zu haben. Mein größter Stolz sind meine zwei fast erwachsenen Kinder, die zu lebenstüchtigen und emphatischen Menschen herangewachsen sind.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in Ihrem Leben getan haben?
Ich habe schon viel Verrücktes ausprobiert, zum Beispiel einen einwöchigen Drachenfliegerkurs. Mit 15 Jahren bin ich – fast ohne Geld und ohne Schlafsack – in der kalten Jahreszeit Autostopp nach Venedig gereist. Ich habe es geschafft, bin aber hungrig und durchgefroren zurückgekommen.

Gibt es etwas, was Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Ich will noch mit einem leistungsstarken Motorrad auf eine Rennstrecke. Das steht noch auf meiner „Bucket List“.

Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Die Verbindung von ergebnisorientiertem Top-Management und Herz, also Ökonomie und persönliche Entwicklung zum Wohle aller in ein Gleichgewicht zu bringen.

Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie dann und ­warum?
Ein Adler: Dieses Krafttier steht für mich für Freiheit, Überblick, Leichtigkeit, aber auch kraftvollen Fokus, wenn es darauf ankommt.

Zur Person
HTL für Nachrichtentechnik und Elektronik, Externistenmatura in Latein und Philosophie, Studium der Elektrotechnik an der TU Wien, Studienassistent auf Werk­vertragsbasis am Forschungsinstitut für Hochleistungsstrahltechnik, vier Jahre Philosophie­studium, Doktoratsstudium an der Fakultät für Maschinenbau, Praktikum am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Postgraduate-Ausbildung zum „European Laser Engineer“, Vertragsassistent am ­Forschungsinstitut für Hochleistungsstrahltechnik, Aufbau eines europäischen Schulungsprogramms für Lasertechnik und Leitung verschiedener EU-Projekte im dritten und vierten Rahmenprogramm. Diese Stationen sind nur ein Auszug der akademischen Karriere von Trotec-Geschäftsführer Dr. Andreas Penz. Sein erstmaliger Auftritt in dieser Firma liegt nun 16 Jahre zurück. Eine Ära, die sowohl das Unternehmen als auch ihren derzeitigen Geschäftsführer zu prägen vermochte.

(BO)